Der Rhythmus – merkwürdige Klänge aus den Bergen

Der Rhythmus ist ein interessantes Konzept, das du in deine Rollenspiel-Kampagne integrieren kannst. Etwas passiert überall auf der Welt und wird dabei zentral gesteuert. Zu welchem Zweck? Das musst du herausfinden. Der Rhythmus ist ein Mythos. Eine Legende. Eine Geschichte, die man erschöpften Reisenden erzählt die einfach nur schlafen wollen, sie sich aber anhören müssen bevor man sie schlafen lässt. Diese Geschickte klingt üblicherweise so:

“Es ist ein tiefes, dröhnendes Geräusch, weißt du, wie nicht was ich schon mal woanders gehört habe. Und ich kenn mich mit lauten Geräuschen aus, das tu ich wohl,“ sagte der Schmied. „Du musst es einfach selbst hören. Ich könnt dir nicht sagen wann du drauf warten kannst, denn es passiert ohne ein Muster, soweit die schlauen Leute im Dorf das sagen können. Manchmal liegen Wochen zwischen dem Donnern. Manchmal ein paar Tage. Wir hatten auch schon Monate der Stille. Wenn du mich fragst ist es beängstigend. Aber andererseits, würdest du da raufklettern,“ fügte er hinzu und deutete dabei auf die steilen Hänge der Berge um das Dorf herum, „um etwas beängstigendes zu suchen?“

Schmied aus einem Dorf tief in den Bergen, befragt von einem reisenden Gelehrten

Was geht hier vor sich?

Wiele abgelegene Orte haben solche Geschichten zu erzählen. Ein mysteriöses Geräusch, das irgendwo in der Nähe entsteht, tief, durchdringend, und unregelmäßig. Diejenigen, die sich auf die Suche machen, finden es nahezu unmöglich etwas zu verfolgen das vielleicht in den nächsten Wochen oder Monaten nicht wieder passiert. Die fraglichen Gegenden sind immer unzugänglich, entweder durch Berge oder dichte Vegetation, und selbst für erfahrene Reisende schwer zu durchqueren.

Die Berichte über diese akustischen Ereignisse können in manchen Regionen über hunderte von Jahren zurückverfolgt werden. Niemand hat je eine gute Erklärung für sie präsentieren können, zumindest keine, die sich beweisen ließ. Nichts ernsthaftes oder zumindest lose zusammenhängendes folgte je auf diese Geräusche. Keiner von denen die sich aufgemacht haben die Quelle zu suchen sind je wirklich verschwunden, wie es sich für ein gutes Mysterium gehört. Also haben die Bewohner das einzig richtige getan sie haben sich daran gewöhnt.

Den Rhythmus schlagen

Die riesige Kreatur rührte sich in ihrem Heim, sofern man diesen Begriff für eine etwas tiefere Felsspalte in einem abgelegenen Tal weit in den Bergen nutzen kann. Die helle Morgensonne schien bereits durch den Eingang. Es war spät, aber noch nicht zu spät. Der Einsiedler streifte de Frost aus seinem dichten weißen Fell als er die Steigung hochstapfte und die Höhle verließ, die er Zuhause nannte.

Der Mechanismus stand in der Mitte des Tales. Und er war, wie zu erwarten, vom Schnee der letzten Nacht bedeckt. Die massige Kreatur begann mit großen Pranken Haufen von Weiß zur Seite zu schaufeln, und wurde dabei um so vorsichtiger, je näher sie dem Mechanismus kam. Eine kurze Weile später hatte sie den Haupthebel gefunden und von Schnee befreit. Es war nicht notwendig den ganzen Mechanismus freizulegen, also wartete sie einfach, eine Hand über den Hebel haltend. Sie hatte den richtigen Moment gesehen, in einem Traum. Dem letzten von vielen.

Es hatte Monate gedauert im Geheimen Material herzustellen und zu stehlen, und schließlich diesen Mechanismus zu konstruieren der ihr ebenfalls in einem Traum erschienen war. Sie hatte dieses Leben bereits vor Jahren gewählt, allein und in Abgeschiedenheit. Aber der Mechanismus war eine willkommene Veränderung. Er gab ihr einen Sinn.

Geduldig wartend sah sie zu, wie das Licht der Sonne über die nahen Gipfel wanderte, während der Mechanismus noch im Schatten lag. Dann rutschten die ersten Sonnenstrahlen über eine nahe Anhöhe und trafen ihre Augen. Das war die richtige Zeit. Sie drückte den Hebel und machte sich bereit.

Ein ohrenbetäubender Lärm, gleichermaßen zu hören wie zu spüren, explodierte aus dem Gerät. Für einen gloreichen Moment klang er durch das Tal, echote gegen die benachbarten Berge, und schüttelte den Boden selbst. Es fühlte sich an wie gleichzeitig zerdrückt und auseinander gerissen zu werden. Dann war es vorbei, und Stille kehrte zurück zu den noch klingenden Ohren des Wesens.

Der Einsiedler wusste, was sein Lebenszweck war. Ein Plan zu groß als das er ihn kennen konnte, geschweige denn begreifen. Er wusste, dass der Ton sich ausbreitete, und zwar noch lange. Und er wusste das, zumindest für eine Weile, seine Arbeit getan war. Zeit die Fallen auf etwas essbares zu überprüfen, und dann die Maschine neu zu laden.

Alles was dann noch blieb war ein Leben voller Sinn zu genießen. Der nächste Traum würde kommen, irgendwann..

Ernsthaft, was ist der Rhythmus?

Überall auf der Welt hat eine kleine Zahl an Individuen Mechanismen konstruiert, die einen Einschlag oder eine Explosion verursachen. Damit erzeugen sie eine ohrenbetäubendes Geräusch, das über Meilen zu hören ist. Jenseits davon verbreitet sich der Schlag durch das Gewebe der Welt selbst.

An irgendeinem Punkt werden diese Wellen, erzeugt an verschiedenen Ausgangspunkten und zu unterschiedlichen Zeiten, zusammenlaufen. Aber niemand weiß vorher wo, oder aus welchem Grund. Eine versteckte Macht konzertiert diese Vorgänge, aber selbst diejenigen die die Mechanismen bedienen wissen nicht wer oder was es ist. Oder was das Ziel des Ganzen ist.

Aber wenn du weiterließt bekommst du vielleicht eine Ahnung, was es für deine Kampagnenwelt bedeuten könnte.

Der Rhythmus in deiner Kampagne

Die Grundidee ist es einen interessanten Umstand in deine existierende Kampagne fallen zu lassen und zu sehen was passiert. Es gibt hier keine definitiven Antworten, nur eine Sammlung von Ideen um deine Geschichte zu inspirieren. Such dir die Teile heraus die dich am besten gefallen, oder lass die Reaktionen deiner Spieler dich führen.

Wenn das dein Interesse geweckt hat gibt es hier ein paar grundlegende Fragen zum Rhythmus. Weiter unten findest du ein paar mögliche Antworten.

• Wer steckt hinter dem Rhythmus? Ist es eine Gottheit, ein Dämonenherrscher, ein Artefakt einer verlorenen Zivilisation, oder ein Wesen von jenseits des bekannten Kosmos?
  
• Was ist der Zweck der Schläge? Sind sie harmlos, nur dazu gedacht verlorenen Seelen eine Daseinsberechtigung zu geben? Sind sie Leuchtfeuer, die wandernde Geister leiten? Sind sie dazu gedacht irgendwo eine unterirdische Struktur zu schwächen? Oder steckt Bosheit dahinter, die Bruchpunkte im Gewebe der Welt verursacht, damit irgendwann etwas durchbrechen kann?
  
• Was passiert, wenn der Rhythmus seinen Zweck erfüllt hat? Wird ein uraltes Böses freigesetzt? Wird eine antike Prophezeiung erfüllt? Oder wird ein Ritual komplettiert, das noch vor der Bildung der ersten Zivilisation begonnen wordenist?

Und hier sind ein paar Möglicheiten diese Idee in deine Kampagne einzubauen, ohne alle Details kennen zu müssen.

• Ein neugieriger Gelehrter hat Berichte über Geräusche in den Bergen gesammelt, und bezahlt eine Gruppe von Abenteurern die Sache zu untersuchen.
  
• Ein Bürgermeister will, dass eine Gruppe den Ursprung eines dieser Geräusche ausfindig macht, nachdem ein solcher Ton eine Lawine ausgelöst hat die um ein Haar sein Dorf begraben hätte.
  
• Ein Mitglied der Gruppe fängt an von einem merkwürdigen Mechanismus zu träumen, und hat merkwürdige Gefühle von einem großen Plan.
  
• Durch Zufall trifft die Gruppe auf einen der Einsiedler, die diese Geräusche erzeugen. Sie werden eingeladen einem dieser Ereignisse beizuwohnen.
  
• Die Gruppe ist hinter einer Bande von Kultisten her und deckt Verbindungen zu diesen mysteriösen Geräuschen auf.

Wer sind „die“?

Was auch immer hinter dem Rhythmus steht hat ein Händchen dafür Personen zu finden, die sich selbst für verloren halten. Sie haben die Zivilisation bereits hinter sich gelassen. Manche zogen es bereits vor allein an einem abgelegenen Ort zu leben. Andere ziehen es ernsthaft in Betracht, und dieser Ruf ist der letzte Schubs, den sie brauchen, um diesen Schritt zu machen.

Einige dieser auserwählten Individuen sind das, was manche als Monster bezeichnen, insbesondere die Mitglieder der Zivilisationen, die sie hinter sich lassen. Sie leiden oft unter dem schlechten Ruf ihrer Art, oder den Erinnerungen an Dinge, die sie in einem früheren Leben getan haben. Jenseits dieser leichten Tendenz können zu dieser illustren Gruppe Personen jeder Herkunft gehören.

Die Individuen die die Schläge auslösen kennen das größere Ganze nicht. Sie haben einen Zweck gefunden, eine Aufgabe, die sie erfüllen müssen, und nicht mehr. Die meisten wissen nicht einmal, dass es andere da draußen gibt, die das gleiche tun. Manche sind ohnehin zufrieden damit es nicht zu wissen. Andere versuchen vielleicht sich eine Theorie zusammenzureinem, die aber wahrscheinlich mehr auf ihren eigenen Vorurteilen basiert als irgendwas anderem.

Wie man einer von ihnen wird

Was auch immer hinter dem Rhythmus steht wählt diejenigen die ihn schlagen basierend auf einer scher nachvollziehbaren Logik. Ob weitere Bedingungen zutreffen müssen jenseits von einem Gefühl der Einsamkeit ist unbekannt. Etwa die Hälfte derer die dem Rhythmus dienen hatten bereits vor ihrer Berufung ihr altes Leben hinter sich gelassen.

Es gibt keinen direkten Kontakt oder Zwei-Wege-Kommunikation. Nur Dräume, die die wichtigen Dinge mitteilen – die Aufgabe in groben Zügen. Sie müssen weit weg von der Zivilisation sein. Vorzugsweise hoch in den Bergen oder, wenn keine in der Nähe sind, tief in dichten Wäldern oder im Dschungel. Und der Drang etwas größerem zu vertrauen. Sobald sie sich niedergelassen haben folgt der nächste Schritt schnell. Baue den Mechanismus.

Baue den Mechanismus

Der Mechanismus der diese durchdringenden Geräusche erzeugt kann auf unterschiedliche Arten funktionieren, abhängig von deinen Präferenzen oder der Region in der er gebaut wurde. Sobald jemand den ersten Traum erhalten hat und sich davon nicht hat abschrecken lassen wird diese Person mehr und mehr Visionen eines Mechanismus sehen, den sie bauen soll. Manchmal beinhalten die Träume dabei auch Hinweise, wo das nötige Material zu finden ist.

Egal welche Methode benutzt wird, der fertige Apparat erscheint zunächst im Traum. Dazu gehört auch, dass Teile sich an ihren Platz bewegen um zu zeigen, wie das Ganze zusammenpasst. Die meisten tatsächlichen Konstruktionen werden leicht von den Träumen abweichen, durch Unterschiede in Materialien und Fähigkeiten der Erbauer. Während der Bau fortschreitet werden sich die Träume an das tatsächliche Aussehen des Mechanismus annähern. Selbst Erinnerungen an vergangene Träume werden sich verändern, so dass der Apparat sich immer so anfühlt als hätte er schon immer genau so sein sollen.

Beispielmechanismen

Hier ist eine Reihe von Mechanismen die geeignet sind einen ausreichend lauten Schlag zu erzeugen. Denk daran, dass du so viel Wissenschaft oder Magie einfließen lassen kannst wie du willst.

• Einer der einfachsten Wege um ein lautes Geräusch zu erzeugen ist es, ein schweres, stabiles Objekt zu nehmen, es hochzuheben mit Hilfe von Seilen, Ketten, oder auch nur einer Rampe, und es dann fallen zu lassen. Diese Methode bevorzugt enge Täler und ein geringes Angebot an Materialien. Stein tendiert dazu zu zersplittern und muss schließlich ersetzt werden, wenn man ihn nicht mit Metall einfassen kann. Große Metallbrocken sind seltener, aber vorzuziehen.
  
• Eine ähnliche aber etwas andere Methode beinhaltet ein Gewicht, das an einem Seil befestigt schräg hochgezogen wird, um es dann seitwärts einen Abhang oder eine Klippe treffen zu lassen wie ien Hammer. Auch hier ist Metall besser als Stein, und sowohl geeignete Topographie als auch Flaschenzüge sind nötig um diese Methode nutzbar zu machen.
  
• Diese Option setzt Kenntnisse in Chemie voraus um zu funktionieren, aber die Zutaten um kleine Bombe anzurühren können relativ leicht abgebaut oder auch gestohlen werden. Die Explosion wird genutzt um ein großes Gesicht nach oben zu bewegen, damit es dann herabfällt und den gewünschten Schlag verursacht. Zusätzlich zu der Beschaffungsfrage ist diese Methode inhärent gefährlich und neigt zu Fehlschlägen.
  
• Eine weitere Version die mit Sprengstoff arbeitet bedarf eines tiefen Lochs, das widerum mit Magie erstellt werden kann. Eine Ladung wird hinabgelassen, dann ein Stein hinterhergeworfen der die Explosion auslöst die die Umgebung erschüttert und eine Schockwelle durchs Land schickt.
  
• Es gibt magische Methoden um den gewünschten Effekt zu erzielen, einschließlich Donnerzauber, die auf den richtigen Punkt in einer Felsspalte gerichtet werden. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die auserwählten Einsiedler in den arkanen Künsten nicht bewandert sind, und daher eine der zuvor genannten Methoden nutzen. Unter den richtigen Umständen könnten sie allerdings einen Gegenstand benutzen, der ihnen zumindest ab und zu den Zugang zu einem solchen Zauber gewährt.

Wissen wann der Rhythmus schlägt

Sobald der Mechanismus gebaut ist wird der richtige Zeitpunkt für seinen Einsatz ebenfalls per Traum kommuniziert. Diese Träume fangen üblicherweise drei Nächte vor dem Ereignis an und wiederholen sich in jeder Nacht bis zum richtigen Moment. Die Person, die die Maschine bedient, weiß dadurch schon nach dem ersten Traum worauf sie achten muss. Die Tatsache, dass sie ihre Anweisungen in dreifacher Ausfertigung bekommt hilft dabei, mögliches Lampenfieber abzubauen.

Das fragliche Ereignis wird in nahezu perfektem Detail dargestellt. Dabei dreht es sich meist um eine geometrische Eigenschaft der Umgebung des Mechanismus. Das könnte die Sonne sein, die über eine bestimmte Klippe steigt, ein bestimmter Baum, der vom Blitz getroffen wird, oder Wolken die sich auf besondere Art teilen.

Die Träume selbst fühlen sich mehr wie Visionen an, ohne die sonst für Träume üblichen merkwürdigen Elemente. Es passieren keine unrealistischen Dinge, und keine Erinnerungsfetzen bahnen sich ihren Weg in diese Träume.

Durch die vielen Geheimnisse, die sich um den Rhythmus ranken, weiß niemand was passieren würde wenn jemand einen Schlag verpasst. Es könnte schlicht einen weiteren Traum bedeuten, Tage oder Wochen später. Oder es führt zu einem schrecklichen Schicksal, das gleichzeitig eine Stelle frei werden lässt unter denen, die den Rhythmus schlagen. Umgekehrt ist es nicht bekannt ob schon Schläge verpasst wurden, und wie häufig.

Der Schlag markiert den Ort

Den Konvergenzpunkt zwischen diesen Schlägen zu finden ist schwierig. Schallwellen bewegen sich schneller als jede Person zu reisen hoffen kann. Jenseits von ein paar Kilometern vom Ursprungsort sind sie unhörbar, selbst für die besten Ohren an der Oberfläche. Ihre Geschwindigkeit durch das Gestein vorherzusagen fügt für jeden, der die Konvergenz jagt, eine weitere Schicht von Unsicherheit hinzu.

Den Ursprungsort und die Zeiten mehrerer Schläge zu kennen kann dabei helfen den Punkt an dem die Wellen aufeinandertreffen auf einer Karte auszumachen (wenn man davon absieht, dass Karten die Wirklichkeit verzerrt und manchmal auch falsch darstellen). Aber an diese Informationen heranzukommen ist schwierig und erfordert einiges an Reisen. Am besten bekommt man sie direkt von der Quelle. Oder aber von jemand, der bereits nennenswerte Ressourcen in die Überwachung der bekannten Schlagorte gesteckt hat, oder den Dörfern in ihrer Nähe. Wenn der Rhythmus immer auf das gleiche Ziel ausgerichtete ist kann man das Ergebnis mir der Zeit auch immer weiter verfeinern.

Wo der Schlag landet

Sobald der Ort gefunden ist kann er vielleicht einen Hinweis auf den Sinn hinter dem ganzen Konzept liefern. Denk daran, dass wo die Wellen aufeinandertreffen nicht unbedingt an der Oberfläche sichtbar sein muss. Aber höchstwahrscheinlich befindet sich dort irgend eine Art von Sehenswürdigkeit. Etwa ein Steinkreis, antike Ruinen, oder eine Art von Schrein. Orte der Macht scheinen solche Dinge anzuziehen.

• Es gibt einen bekannten Ort der Heilung am Epizentrum, ein Krankenhaus, das berühmt ist für die Fähigkeiten seiner Ärzte und der Vielfalt an Krankheiten, die sie heilen können. Während sie sicherlich über eine Auswahl fähiger Profis verfügen, die auch gut darin sind ihr Wissen weiterzugeben, profitieren sie auch von der Macht die von diesem Ort ausgeht, und die der Grund war warum hier überhaupt ein Krankenhaus gebaut wurde.
  
• Der Treffpunkt der Wellen ist ein Brunnen in einem abgelegenen Dort wo jeder Bürger zu jeder Zeit fröhlich und zufrieden wirkt, egal was ihnen widerfährt. Das Wasser schmeckt allerdings etwas schal.

• Im Zentrum eines stinkenden Sumpfes befinden sich die Überreste eines Turms, einst hoch genug um doe Wolken berühren zu können. Jetzt liegt er dort schief und halb versunken, mit der oberen Hälfte von unbekannten Kräften glatt abgeschnitten und nirgends zu sehen.
  
• Der Ort an dem die Wellen zusammentreffen is übersät mit Erdhalfen unbekannten Ursprungs. Es wurde spekkuliert, dass es sich dabei um Grabeshügel handeln könnte, doch Beweise dafür fand man nicht. Daraufhin wurde die Forschung schnell eingestellt, zumal die Hügel ziemlich ab vom Schuss liegen.
  
• Die Schläge treffen nahe eines Abhangs aufeinander, an dem sich ein gähnender Höhleneingang befindet, von dem aus ein windender Pfad zu einer riesigen kugelförmigen und komplett leerenKaverne führt.

Wie die Schläge zusammentreffen

Die Anwesenheit von Gebäuden für sich genommen muss noch nichts mit dem Rhythmus zu tun haben. Alles was sich dort befindet wo die Wellen aufeinandertreffen kann Zufall sein. Der wahre Ziel der Konvergenz könnte unter der Oberfläche liegen, oder in dem Gewebe der Ebenen selbst.

• Ein paar Minuten nachdem die Wellen konvergiert sind schießt eine Klaue, groß genug um Baumstämme zu umfassen, aus dem Boden, an einem Arm der mindestens doppelt so lange ist wie es für einen Humanoiden proportional wäre. Was hinterher kommt ist eine Kreatur, die Merkmale eines Raubtiers zeigt, jedoch an Größe und Ausmaß allem überlegen, was Gelehrte bisher beobachten konnten. Sie befreit sich von der Erde und nimmt sich einen Moment um Witterung aufzunehmen.
  
• Am Epizentrum beult sich der Boden und spuckt schließlich türkise Strahling in den Himmen. Dieser Ausbruch dauert für über eine Stunde, und der Geruch von Basilikum erfüllt die Umgebung. Das Licht steigt wie Rauch auf und verbindet sich schließlich mit den Wolken.
  
• Mit einem leichten Beben erscheinen merkwürdige Glyphen in Reihen auf dem Boden. Sie folgen der natürlichen Krümmung des Geländes, und scheinen in die Oberfläche geschnitten anstatt gemalt worden zu sein. Nach einem Moment beginnen diese Glyphen sich flüssig über jede Oberfläche zu bewegen der sie begegnen. Sie sammeln sich in Gruppen und bewegen sich dann vom Epizentrum weg, so als ob sie auf der Suche nach etwas sind.

• Begleitet von einem tiefen, durchdringenden Dröhnen schießt eine Fontäne aus Erde und Stein in die Luft, wo die Wellen zusammentreffen. Trümmer werden dutzende von Metern gen Himmel geschleudert. Nachdem sich der Staub gelegt hat wird eine leuchtende Kugel einige Meter unter der Oberfläche sichtbar. Sie scheint um so stärker zu leuchten, je länger sie beobachtet wird.
  
• Ein höher Ton wird lauter während sich die Schläge nähern, und wird schließlich für menschliche Ohren unhörbar. Wenn die Wellen aufeinandertreffen bildet sich ein Erdloch, dessen Boden nicht auszumachen ist. Während der nächsten Stunden fängt eine natürliche Treppe an aus einer Spirale von Saatkristallen entlang der Wand des Loches zu wachsen, die den Abstieg in unbekannte Tiefen erlaubt.

Wer steckt hinter dem Rhythmus?

Hier sind ein paar Ideen von denen du dich inspirieren lassen, oder die du komplett übernehmen kannst. Denk daran, dass das Genie – oder die Naturkräfte – hinter dem Rhythmus dir überlassen ist. Du kannst ihn an verschiedene Spielstile und Storyarten anpassen. Diese Vorschläge kommen jeweils mit Abenteuerhaken (oder Ideen für ganze Kampagnen), aber auch hier kannst du dir herauspicken was wu willst.

• Wenige Gottheiten wissen, wie die Welt wirklich erschaffen wurde, auch wenn jede einzelne von ihnen ihren eigenen Schöpfungsmythos verbreitet, in dem sie eine Schlüsselrolle spielen. In Wahrheit wurde die Welt von einer „dritten Partei“ erschaffen, die mittlerweile aus dem Kosmos verschwunden ist. Und sie ist nicht statisch. Es gibt immense Mechanismen tief unter der Oberfläche, tiefer als jedes Bergwerk je gekommen ist. Und sie müssen weiterhin funktionieren um zu verhindern, dass die Schöpfung auseinanderbricht. Als die Götter diese Apparate entdeckt haben kombinierten sie ihre Ressourcen um ein System zu erschaffen, dass dringend benötigte Anstöße an die richtigen Stellen brachte, damit sich die Mechanik noch auf lange Zeit weiterbewegt.
  Haken: Nachdem die Götter sich wieder ihren eigenen Plänen zugewandt hatten blieb einem einzelnen Exarchen die Aufgabe den Plan den Mechanismus am Laufen zu halten zu überwachen. Sie tut ihr Bestes, aber kommt langsam aber sicher an ihre Grenzen. Deshalb sucht sie nach jemandem, der den geheimen Bund aufrecht erhalten kann, den sie aufgebaut hat. Aber wenn möglich wäre es ihr noch lieber jemanden tief unter die Erde zu schicken um herauszufinden was schief gelaufen ist und, wenn möglich, den ursprünglichen Motor des mysteriösen Mechanismus wieder zu starten.

• Die Macht einer gütigen, mittlerweile vergessenen Gottheit schwand schon seit einiger Zeit, aber sie konnte ihr Schicksal nicht abwenden. Jetzt existiert sie als winziger Schatten der Göttlichkeit, jedes nennenswerten Einflusses auf die Welt beraubt. Aber sie kann Träume berühren, zumindest manchmal. Einst war es ihre Aufgabe einen uralten Schrecken, verbannt unter die Oberfläche, in Schach zu halten. Jetzt hat sie einen neuen Weg gefunden ihren alten Feind zu unterdrücken – durch konvergierende Schallwellen, erzeugt von jenen wenigen die sie immernoch anbeten ohne es zu wissen.
  Haken: Wenn einer dieser Schläge aus irgendeinem Grund sein Ziel verfehlt wird ein Diener des uralten Bösen durch die Oberfläche brechen und Chaos anrichten. Das wäre ein guter Moment für die vergessene Gottheit die Dienste einer vielversprechenden Gruppe in Anspruch zu nehmen um diese Kreatur zu stoppen, die sich bald aufgemacht hat um die Einsiedler zu suchen und die letzte Verteidigungslinie gegen seinen Meister zu zerstören.
  
• Als einer der Dämonenherrscher realisierte, dass er eine Begabung dafür hat in die Träume von Sterblichen einzudringen, dachte er sich dabei nicht mehr als das es ein weiterer Weg war sie zu terrorisieren. Nach ein paar Jahrhunderten, während der er auf diese Art Misstrauen und Zweifel verbreitet hatte, wurde ihm langweilig, und er begann stattdessen eine komplexen Plan zu entwickeln, um seine Opfer in Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit zu locken. Die Idee mit dem Mechanismus war eine zufällige Eingebung gewesen, etwas, an dem er die Aufmerksamkeit und das Selbstwertgefühl seiner Opfer festmachen konnte, nur um ihnen dann beides wieder zu nehmen. Die ersten Schläge waren zufällig. Sie breiteten sich aus, und auch das hatte der Dämonenherr weder geplant noch vorhergesehen. Schließlich tragen sich einige an einem abgelegenen Ort. Der Dämon ging unbehelligt seinen bösen Geschäften nach als er plötzlich spürte wie sich etwas regte. Etwas altes. Etwas riesiges.
  Haken: Macht ist gut, aber Kontrolle ist besser. Der Dämonenherr will wissen was er da kontaktiert hat. Ohne selbst in Erscheinung zu treten lässt er eine Gruppe anheuern mit dem Auftrag seinen eigenen Plan zu erforschen und herauszufinden was es ist, das er dadurch gestört hat. Und ob es vorteilhaft ist damit weiterzumachen.

• Ein Magier, der am Tag als bezahlter Verzauberer arbeitet, fand einen vergessenen Wälzer in der ortsansässigen Bücherei. Er verbrachte Jahre damit den Code zu entschlüsseln, in dem er verfasst war, bis er herausfand, dass das Buch das komplexeste Ritual beschreibt, dass der Mann je gesehen hatte. Blumige Beschreibungen deuten darauf hin, dass die Götter selbst die Schläge ausführen sollten. In seiner Freizeit entwickelte er einen komplizierten Plan basierend auf magischer Fernsicht, Wahrsagung und Traummanipulation um dieses Monstrum von einem Ritual auf andere Art durchführen zu können. Und all das ohne zu wissen, das das Endresultat sein wird.
  Haken: Der Zauberer sucht nach einem Weg die Last seines Projektes auf mehrere Schultern zu verteilen. Dabei sieht er es immer noch als Hobby ohne größere Auswirkungen an. Entweder heuert er eine Gruppe an zu bestimmten Zeiten bestimmte Zauber durchzuführen, und weckt damit ihr Interesse. Oder er schickt sie um zur richtigen Zeit einen bestimmten Ort zu überwachen um zu sehen, ob ein Teil des Rituals Erfolg hat.
  
• Der Rhythmus ist Teil eines großen Plans der bei der Erschaffung der Welt umgesetzt wurde. Ursprünglich wurde er von riesigen Bestien ausgeführt, die in vergangenen Zeiten über das Land wanderten. Sie wussten instinktiv wann und wo sie aufstampfen mussten um Energiewellen zu erzeugen, die das Wachstum der Welt förderten und ihren planaren Fortschritt sicherstellten. Aus irgendeinem Grund starben diese Wesen aus. Der Mangel an Rhythmus ist für sich genommen nicht schädlich, aber er bremste die Entwicklung der Welt. Schließlich fingen ausgesuchte Personen an Träume zu haben, und der Rhythmus begann er erneut und förderte die Ebene wieder in Richtung eines unbekannten Ziels.
  Haken: Ein Reisender zwischen den Ebenen will mehr über den Rhythmus erfahren, und ob man ihn nutzen kann um ähnliche, stagnierende Ebenen zu entwickeln. Sie schicken Gruppen aus um Orte zu untersuchen an denen der Rhythmus erzeugt wird oder zusammenläuft. Dazu stellen sie kristallbasierte planare Messgeräte zur Verfügung um mehr Daten sammeln zu können. Unabhängig vom Rhythmus ziehen diese Geräte allerdings extradimensionale Raubtiere an.

Was kommt als Nächstes?

Auch wenn ich hoffe, dass dieser Artikel dir genug Inspiration an die Hand gibt sind noch viele Dinge offen und bereit von dir an deine Kampagnenwelt angepasst zu werden. Du kannst das hier als Vorbereitung für ein großes Ereignis nutzen, das du bereits für deine Welt geplant hast. Oder als ein interessantes Rätsel, um deine Spieler raten zu lassen.

Danke, dass du vorbeigeschaut hast. Wenn dir das hier gefallen hat teile bitte den Artikel und lass es mich wissen. Rückmeldung klappt am besten über meinen Discord-Server. Da bleibst du auch aktuell mit allem was ich mache. Und das beinhaltet weitaus mehr als nur Rollenspielinspiration. Hoffentlich sieht man sich da!